Neue Strategien gegen Mehltau und Graufäule

Mehltau und Graufäule befallen Erdbeeren rasant und fatal. Die Folge: grosse wirtschaftliche Schäden für unsere Produzentinnen und Produzenten. Doch mit neuen Ansätzen versuchen wir Pilzerkrankungen effizient zu bekämpfen und gleichzeitig weniger PSM einzusetzen.

Neue Strategien gegen Mehltau und Graufäule

Graufäule und der echte Mehltau gehören zu den bedrohlichsten Krankheiten für Erdbeeren und andere Beerensorten. Da sie die Früchte oft erst kurz vor oder während der Ernte infizieren, können diese nicht mehr verkauft oder verarbeitet werden. Zudem entwickeln sich immer mehr Pilzstämme, die resistent gegen PSM sind. Um dieser Herausforderungen zu begegnen, reduzieren wir den Einsatz von PSM und verhindern, dass die notwendigen PSM an Wirksamkeit verlieren. Dank weniger Ernte- und Nachernteverluste können wir so die Effizienz der Produktion erhöhen.

Unsere Alternativen

In einem Pilotprojekt testen wir zahlreiche Massnahmen in der Praxis:

  • Wir bauen Erdbeeren im Gewächshaus an. Da sich dort das Klima regulieren lässt, können wir die Bildung von freiem Wasser verhindern, was für die Graufälle notwendig wäre. So können wir weitgehend auf den Einsatz von PSM verzichten.
  • Graufäule überwintert hauptsächlich auf Pflanzenresten. Die Pilzstämme befallen dann die Früchte im Folgejahr. Verkürzen wir die Anbaudauer und legen Pausen ein, können wir den Befall verringern.
  • Wir pflücken mit Graufäule oder Mehltau befallene Früchte heraus. Dies vermindert den Druck auf die umliegenden Pflanzen.
  • Wir verwenden nur Jungpflanzen, die erwiesenermassen frei von Graufäule sind. Diese sind sonst oft Quelle für das Einschleppen von resistenten Stämmen.
  • Wir testen natürlichere PSM, die keine Rückstände auf den Beeren hinterlassen.
  • Wir verbessern die Spritzgeräte. So können wir PSM gezielter und deshalb auch weniger oft einsetzen.
  • Wir setzen PSM mit unterschiedlichen Wirkstoffen nicht mehr innerhalb derselben Saison ein, um die Bildung von Resistenzen zu verhindern.

Breit abgestütztes Projekt

Die verschiedenen Phasen des Projekts dauern insgesamt acht Jahre. Neben den Produzenten des Schweizer Obstverbands (SOV) sind auch Agroscope – das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung –, und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) daran beteiligt. Sie begleiten und überprüfen den Erfolg der Massnahmen wissenschaftlich.

Konkrete Empfehlungen nach Projektabschluss

Basierend auf den Zwischenresultaten des Projekts nach vier Jahren werden wir Weisungen für die nachhaltige Bekämpfung von Graufäule und Mehltau herausgeben. Später wird das Bundesamt für Landwirtschaft entscheiden, welche Auflagen für die Zulassung geschaffen werden sollen. So können wir der Vision einer noch nachhaltigeren Landwirtschaft einen Schritt näherkommen.

Projekte

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